„Geht es uns noch gut?“ oder „Wie lange geht es uns noch gut?“
Ausufernde Preisschlachten sind nicht immer positiv für die Verbraucher.
Die aktuellen Informationen über die Auswirkung der EHEC-Erreger zeigen kein schönes Bild auf. Auch die Schweiz ist nicht gefeit vor diesen Erregern und den möglichen Auswirkungen.
- Beitrag n-tv
- Beitrag Tagesschau SF
- Beitrag NZZ Online
7% der Ausgaben eines Schweizer Haushalts sind Lebensmittel – Schweizer Haushalte haben im zweiten Weltkrieg über 35% ihres Budgets für Lebensmittel ausgegeben, heute sind es noch rund 7%, mit Alkohol und auswärtiger Verpflegung 13%. Quelle: Landbote
Die Preisschlachten im Detailhandel zeigen ihre Wirkung. Die Preise gehen runter, aber welches sind die möglichen Folgen?
In Deutschland, dem Land mit den wohl niedrigsten Kosten für Lebensmittel in Europa, sieht man die Auswirkungen jetzt hautnah.
Folgende Statistik zeigt auf, wo sich die Länder der Welt in ihrem Ausgabeverhalten hinbewegen: Basisdaten Konsumausgaben privater Haushalte
Erschreckend ist, dass in vielen Volkswirtschaften scheinbar wirklich nur noch Preise und keine Produkte mehr verkauft werden. Ab einem gewissen Punkt scheint der gesunde Menschenverstand ausgeschaltet zu werden, und es geht nur noch um Preise, egal um welchen Preis. Hat man früher noch nach dem Kauf von z.B. einer Stereoanlage zusammen mit den Freunden über die Leistungsmerkmale der Neuanschaffung gesprochen, gilt heute die erste Frage dem Preis, den man dafür entrichtet hat. Natürlich findet über das Smartphone sofort einer der Kollegen einen Anbieter, bei dem man einen besseren Preis hätte erzielen können.
Gesunder Menschenverstand wird leider immer unwichtiger, da man – und das Fernsehen macht uns das täglich vor – sogar aus ungesundem Menschenverstand noch ein Geschäft machen kann. Man schaue sich nur die Sendungen an, bei denen über die schlechten Hotelzimmer berichtet wird, die man für 500 Euro bei zwei Wochen Mallorca inklusive Flug so vorfindet.
Bei den Lebensmitteln ist es auch so. Wer billig kaufen will, und dann die Hälfte wegwirft, hat ein höheres Risiko als jemand der bewusst konsumiert. Das ist weder ökologisch noch ökonomisch noch irgendwie logisch. Die Amerikaner haben da ein schönes Sprichwort „You get what you pay for“. Verantwortungsvolle Konsumenten sollten sich aus meiner Sicht immer die Frage stellen: „Habe ich genügend Geld, bzw. bin ich gesund genug, um mir die billigste Variante wirklich leisten zu können?“.
Vor dem Kauf und vor dem Konsum einfach mal richtig nachzudenken, kann auf keinen Fall schaden. Ich kaufe mir persönlich lieber etwas weniger, denke aber vorher nach, und treffe meine Entscheidung dann bewusst.
Diese Herangehensweise lässt sich auch gut auf andere Produkte und Branchen, wie z.B. die Augenoptik-Branche transferieren. Auch hier gilt, lieber einmal im Vorfeld etwas mehr nachdenken und nicht Rabatte und ausschliesslich Preise kaufen, sondern auch auf die Produkte und das Umfeld achten, und bewusst kaufen.
Über einen regen Austausch, auch unterschiedlicher Meinungen, würde ich mich sehr freuen.
Hier noch einige Links zur Erkundung:
Hallo Herr Fischer,
leider sind wir hier wohl alleine…??!
Noch geht die Entwicklung (Umsatz) wirklich gut,….aber wie lange noch….???
Sie haben recht….und ich teile diese Befürchtungen! Die neuen Geschäftsmodelle auf dem deutschen Markt lassen nichts gutes ahnen und (leider) funktionieren solche Konzepte.
Jetzt wird es aber Zeit, das auch die Industrie mal umdenkt. Die jetzige Rabattpolitik/Konditionenpolitik hilft keinem. Die Geschäfte werden nicht mehr auf dem „alten Wege“ gemacht,- jetzt wird die „Glaswelt“ einfacher und neue Spieler kommen ins Feld.
Die Aufmerksamen werden (wie immer) gewinnen.
Gruß
Manfred Magula
Naja…das sind Beobachtungen aus verschiedenen Branchen. Die Augenoptik ist da (noch) etwas besonderes!! Da der Verbraucher (Kunde) keine Ahnung von dem Produkt -Glas- hat, vertraut er dem Berater. Wenn aber das Produkt (Glas) von einem Anbieter, als etwas ganz einfaches dargestellt wird……was dann?????
Alles nach dem Motto:…alles drinn und beste Technik für einen festen Preis xxxxx!!!! Keine Markenqualität……keine wirklichen Entwicklungen…..nur noch ein Preis…..!!!! Ob das klappt???? Ja leider…..in 14 Tagen über 1000 Brillen.
Da ist allerdings die Industrie jetzt einmal gefragt !!! Solch ein Geschäft macht kein europ. Unternehmen…..sondern die Asiaten.
Die Uhr tickt……….. auch in dieser Branche.
Schönen Gruß
Manfred Magula
Herr Magula – danke für die Rückmeldung. An Ihren Ausführungen ist schon was dran. Ich selbst kenne auch sehr wenige Konsumenten, die die Qualität der Brillengläser bewerten können. Das Problem sehr ich aber eher perspektive in den Auswirkungen von günstigsten Gläsern aus Fernost auf die langfriste Geschäftsentwicklung des Augenoptikers. Wenn der Konsument mit der langfristigen Qualität nicht zu zufrieden ist, dann wird er wohl mit den Füssen abstimmen, und sich einen anderen Optiker suchen. Diese gefühlte Qualität, über die der Konsument meiner Erfahrung nach auch in den seltensten Fällen spricht, kann aber darüber entscheiden, ob der Optiker erneut eine Brille verkaufen kann, oder halt nicht. Die augenoptische Industrie hat sicherlich in den letzten Jahrzehnten auch nichta alles richtig gemacht; das ist wohl so. Wichtig ist aus meiner Sicht die Visualisierung von Qualitäten und hochwertigen Produkten. Hier müssen andere Preis- und Vermarktungsmodelle entwickelt werden, die die Bereiche unterstützen, bei denen die Konsumenten einen echten Mehrwert haben. Aus meiner Sicht muss das Ziel sein qualitativ hochwertige Produkte in grösserer Anzahl an Konsumenten absetzen zu können. Wir haben zu diesem Zweck für das Segment Sonnenschutzgläser (hochwertige) im letzten Jahr ein ganz neues Preismodell entwickelt, welches wir mit Erfolg einsetzen. Da es hierbei um b-to-b und Preise geht, bitte ich um Verständnis dafür, dass ich online keine Details publizieren möchte. Ich stelle Ihnen die Fachartikel und Informationen aber auf Wunsch gerne grenzüberschreitend zur Verfügung.
Schönes Wochenende.