Gleitsichtbrillen

Eine Gleitsichtbrille ist eine Kombination aus einer Nahbrille und einer Fernbrille. Wenn Sie bislang eine Lesebrille und eine Brille für den Alltag nutzen, können Sie mit Gleitsichtgläsern künftig auf den ständigen Wechsel der Brille verzichten. Gleitsichtgläser sind schwieriger zu schleifen als herkömmliche Einstärkengläser, daher fallen Qualitätsunterschiede stärker ins Gewicht. Nicht jedes günstige Brillenglas ist daher zum Beispiel für Autofahrer geeignet.

Altersweitsichtigkeit trifft fast jeden

Auch das menschliche Auge ist vom normalen Alterungsprozess betroffen. Physikalisch gesprochen, stellt die Pupille ein hoch kompliziertes Brennglas dar, das seine Brennweite ständig den momentanen Anforderungen anpasst. Für das Nahsehen wird eine dickere Linse benötigt, während sich die Pupille für das klare Erkennen ferner Objekte zu einer flachen Ellipse auseinanderzieht. Die für diese enorme Anpassungsleistung erforderliche Flexibilität geht mit zunehmendem Alter allmählich verloren. Dies äussert sich als erstes darin, dass nahe Objekte nicht mehr scharf gesehen werden und deswegen beispielsweise das Lesen Mühe bereitet. Abhilfe schafft eine Lesebrille, die für Sehweiten bist etwa einem halben Meter geeignet ist. Der offenkundige Nachteil besteht darin, dass Objekte in grösserer Entfernung mit einer Lesebrille sogar unschärfer erscheinen als ohne Brille. Für das weite Sehen muss die Lesebrille abgesetzt oder durch eine Fernbrille ersetzt werden.

Klassische Mehrstärkengläser vs. Gleitsichtgläser

Das geschilderte Problem ist lange bekannt. Die erste Lösung bestand in Bifokalgläsern. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus zwei Brillengläsern. Der obere Teil des Glases wird als Fernbrille geschliffen, der untere Teil als Nahbrille. Beide Teile sind durch eine scharfe und gut sichtbare Kante voneinander getrennt. Die Gleitsichtbrille stellt eine Weiterentwicklung des Konzepts der Mehrstärkenbrille dar. Nah- und Fernbereich sind nicht mehr scharf abgegrenzt, sondern gehen fliessend ineinander über. Der Übergangsbereich wird als Progressionszone bezeichnet. Während die Fernsichtzone für Entfernungen ab 2m und die Nahsichtzone für Entfernungen bis 0,5m optimiert ist, ermöglicht die Progressionszone ein scharfes Sehen im Bereich dazwischen.

Die Vorteile

Wenn Sie bislang zwei Brillen nutzen, besteht der offensichtliche Vorteil der Gleitsichtgläser darin, dass Sie nicht mehr ständig die Brille wechseln müssen. Verglichen mit klassischen Mehrstärkengläsern liegt der wichtigste Vorteil darin, dass der harte Übergang zwischen den Sehbereichen entfällt und die Brille daher als angenehmer empfunden wird. Nicht unwichtig ist sicher auch, dass Gleitsichtgläser einfach besser aussehen als herkömmliche Bifokalgläser, weil die Nahteilkante wegfällt.

Was gilt es bei einer neuen Gleitsichtbrille zu beachten?

Bei einer Gleitsichtbrille sind, wie bereits erwähnt, verschiedene Sehbereiche in einem Glas vereint. Der Brillenträger muss sein Sehen nun an die unterschiedlichen Bereiche anpassen. Neu muss bei Seitenblicken der Kopf mitbewegt werden, nicht nur die Augen. Sonst gerät man in die Randbereiche des Brillenglases, die nicht ganz scharf abbilden. Auch beim Blick nach unten muss der Kopf mitbewegt werden um bspw. Treppenstufen zu sehen. Andernfalls blickt man durch den Nahbereich und natürlich sieht man dann auf die weitere Entfernung unscharf. Nach kurzer Eingewöhnungsphase sollte dies keine weiteren Probleme bereiten. Der Vorteil von EINER Brille, statt mehreren, überwiegt klar.

Gleitsichtbrillen können den individuellen Anforderungen angepasst werden

Bei Knecht & Müller AG haben Sie die Wahl zwischen mehreren Arten von Gleitsichtgläsern. Ob für den Sport, den Arbeitsplatz oder für das Autofahren. Für jede Gelegenheit bieten wir unterschiedliche Brillenglasvarianten an. Auch für schmale Brillenfassungen gibt es schmalere Gleitsichtgläser, die ebenso gut funktionieren wie die „Grossen“. Sie können wählen zwischen einer Standardlösung oder der komplett individuellen Variante, die viele persönliche Parameter in die Berechnung der Brillengläser einfliessen lässt. Sogar Ihre persönlichen Sehgewohnheiten werden berücksichtigt. Gleitsichtgläser bilden verschiedene Entfernungsbereiche ab und stellen daher immer auch einen Kompromiss dar. Für die Abstimmung auf die meistgenutzten Sehbereiche gibt es ebenfalls unterschiedliche Gleitsichtglastypen. Was ist Ihnen besonders wichtig, um den für Sie persönlich besten Kompromiss zu finden? Im Freien ist der Fernbereich besonders wichtig. Die Brille kann für diesen Panoramablick optimiert werden. Innerhalb normalgrosser Räume ist primär die Progressionszone für das scharfe Sehen verantwortlich. Auch für dieses Nutzungsprofil ist eine Optimierung möglich. Oder ist es Ihnen vielleicht besonders wichtig, das Display des Smartphones in der Hand stets gestochen scharf zu erkennen? Auch eine solche Optimierung ist möglich. Fragen Sie dazu den Augenoptiker Ihres Vertrauens!